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Vor der Einführung mobiler Arbeitsbühnen (MEWP für Mobile Elevating Work Platform, bzw. FHAB für Fahrbare Hubarbeitsbühne) in den 1970er Jahren war das Baugewerbe für Arbeiten in der Höhe fast ausschließlich auf Leitern und Gerüste angewiesen. In den Jahrzehnten seit ihrer Einführung wurden mobile Arbeitsbühnen immer populärer, aber die Frage stellt sich auch heute noch: Ist für meinen Einsatzort eine mobile Arbeitsbühne oder ein Baugerüst die bessere Wahl?

Was die Arbeitssicherheit, den Zugang und die Produktivität angeht, bieten mobile Arbeitsbühnen gegenüber Baugerüsten eine ganze Reihe von Vorteilen.

Zeit- und Mitarbeiterplanung
Die für ein bestimmtes Projekt zugewiesenen Zeit- und Mitarbeiter-Ressourcen spielen bei der Entscheidung zwischen mobilen Arbeitsbühnen und Gerüsten eine primäre Rolle. Mit Arbeitsbühnen lassen sich die meisten Arbeiten in derselben oder weniger Zeit und mit geringerem personellen Aufwand als mit Gerüsten erledigen.

Nach dem Abladen vor Ort und der Inspektion gemäß Herstellerhandbuch kann eine selbstfahrende Arbeitsbühne an den Einsatzort gefahren werden und dort die Arbeiten aufnehmen. Gerüste müssen nach dem Transport bis zum Bordstein manuell zum Einsatzort gebracht werden und erfordern ggf. die Koordination mit einem externen Gerüstbau-Fachunternehmen. Nach dem Aufbau des Gerüsts müssen die Mitarbeiter bis zur erforderlichen Arbeitshöhe hinaufklettern und das benötigte Material und Werkzeug entweder mit sich tragen oder per Kran nach oben befördern. Mobile Arbeitsbühnen wie die Genie^® Scheren-, Teleskop- und Gelenkarbeitsbühnen bieten große Plattformen, auf denen die Bediener inklusive Werkzeug und Material in weniger als sechs Minuten auf Plattformhöhen bis knapp 55 m gehoben werden.

Die Mitarbeiterplanung ist ein entscheidender Faktor, um einer Ermüdung vorzubeugen und die Produktivität zu verbessern. Bei den meisten Gerüsten erfolgt der Zugang über Leitern, die eine Absturzgefahr darstellen und wesentlich zur Ermüdung beitragen. Darüber hinaus verhindern die Standardhöhen der Gerüstsegmente möglicherweise die Positionierung auf der benötigten Höhe, sodass die Mitarbeiter sich nach unten bücken oder nach oben strecken müssen, um die zu bearbeitenden Objekte zu erreichen. Innenarbeiten mit Rollgerüsten erfordern nicht nur ein häufiges Klettern und Umstellen des Gerüsts, sondern immer wieder das Demontieren/Montieren, um zwischen den Räumen zu wechseln.

Bei mobilen Arbeitsbühnen müssen die Bediener lediglich die Plattform betreten, die sie dank proportionaler Steuerung genau an die erforderliche Position bewegen können. Damit sinkt die mit wiederholtem Strecken und Bücken verbundene, belastungsbedingte Ermüdung. Die meisten Scheren- und Teleskoparbeitsbühnen lassen sich bei maximaler Arbeitshöhe verfahren, sodass die Bediener sich zum nächsten Arbeitsbereich bewegen können, ohne die Plattform erst zeitaufwändig einfahren zu müssen. Darüber hinaus sind viele kleinere Elektro-Scherenarbeitsbühnen und Personenlifte in der Lage, Standardtüren zu durchfahren, was die Arbeiten in Innenräumen erheblich beschleunigt. 

Zugang zum Einsatzort
Einsatzorte reichen von glatten Betonböden bis zum rauen Gelände; für jedes Umfeld gibt es die passende mobile Arbeitsbühne. Ein Hauptvorteil selbstfahrender, geländegängiger Arbeitsbühnen ist ihre Fähigkeit, sich auf Untergründen zu bewegen, die für Lieferfahrzeuge unzugänglich sind. Zudem verfügen kleine Elektro-Scherenarbeitsbühnen und manuell verfahrbare Vertikalmastbühnen im eingefahrenen Zustand über kompakte Abmessungen, sodass sie auch Innenräume mit begrenztem Platzangebot schnell und einfach erreichen. Mit Teleskoparbeitsbühnen, die über eine seitliche große Reichweite verfügen, können Bediener Einsatzorte in bis zu 27 m Entfernung erreichen. Diese Reichweite kommt besonders dann zum tragen, wenn die Untergrundbedingungen den Einsatz von Gerüsten oder das direkte Heranfahren mobiler Arbeitsbühnen verbieten. Für Situationen mit einen Hindernis, das den direkten Zugang zum Arbeitsbereich blockiert, bieten Gelenkteleskoparbeitsbühnen eine „übergreifende Höhe“ von mehr als 22 m.

Große Baugerüste werden häufig fest montiert und erfordern das Anschlagen am Bauobjekt, um seitliche Standfestigkeit herzustellen. Demgegenüber sind mobile Arbeitsbühnen völlig autark und auf Produktivität optimiert: die Bediener können Chassis und Plattform genau in die benötigte Position bringen. Besonders vorteilhaft ist diese flexible Positionierung bei Arbeiten im öffentlichen oder gewerblichen Raum, wo nur die Aufstellfläche der Bühne für die Arbeiten genutzt werden kann. Anschließend kann die Arbeitsbühne weggefahren und abgesperrt werden, um Störungen des Publikumsverkehrs auszuschließen. Durch temporäre Baugerüste können dagegen selbst nach Abschluss der Arbeiten Zugänge gesperrt oder eingeschränkt bleiben.

Sicherheit in der Höhe
Stürze gehören zu den wichtigsten Gefahrenquellen auf Baustellen. Daher ist es enorm wichtig, dass die von den Arbeitsbühnen- bzw. Gerüstherstellern vorgegebenen Installations-, Nutzungs- und Wartungsverfahren eingehalten werden, und zwar durch angemessen geschulte, kompetente und/oder qualifizierte Mitarbeiter. Mobile Arbeitsbühnen verfügen als Absturzsicherung über Geländer, die sich mit dem Bediener der Arbeitsbühne sowie weiteren Personen, dem Werkzeug und Material bis zum Arbeitsort mitbewegen. Ebenso sind Anschlagpunkte vorhanden, an denen sich die Personen auf der Plattform mit Rückhalte- oder Absturzsicherungssystemen ordnungs- bzw. vorschriftsgemäß sichern, sodass sie ihre Arbeiten sicher und unfallfrei durchführen können und sicher nach Hause zurückkehren.